Eva Tomanovás Dokumentarfilm Always together (Stále spolu, CZ 2014) gleicht einer Sonde, die direkt in das Leben einer Familie führt, die einen alternativen Zugang zum Leben gefunden hat. Es ist ein Zeugnis, das den Zuschauer eher mit Fragen zurücklässt, als eindeutige Antworten zu geben. Der Film porträtiert das Leben eines Ehepaars, das eine „andere“ Art der Existenz gewählt hat. Die ehemaligen Bergsteiger, Petr und Simona Mlčoch, entschieden sich irgendwann dafür, Prag zu verlassen und irgendwohin zu ziehen, wo sie die die Gewohnheiten der Mehrheitsgesellschaft ignorieren und mit der Natur verschmelzen konnten. Sie wählten dafür den Böhmerwald und ließen sich gemeinsam mit ihren Kindern in einem Wohnwagen nieder: ohne Wasser, Elektrizität und weitere „Errungenschaften“ der modernen Gesellschaft. Im Winter fahren sie dann mit dem Caravan nach Spanien, wo sie durch Musizieren auf den Märkten etwas Geld verdienen. Und so leben sie schon über zwanzig Jahre.
Tomanová zeigt in ihrem Film das Alltagsleben jedes Einzelnen dieser etwas „anderen“ Familie und enthüllt nach und nach ihre Beziehungen untereinander. Es ist erstaunlich, wie nah die Filmkamera an das Privatleben der Familie herangekommen ist. Der Zuschauer kann dadurch einen intimen Blick in eine Welt werfen, in der vollkommen andere Regeln gelten, als er es gewohnt ist. Im Film versucht die Regisseurin der Frage nachzugehen, was die Protagonisten des Films motiviert hat, ihr Leben derart radikal umzugestalten.